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Sofia City Guide: So cool ist die Hauptstadt von Bulgarien

Nach Sofia reisen: Lisa war 3 Tage in Sofia – ein unangestrengter, unkonventioneller Kurz-Trip

Wart ihr schon mal in Sofia, der Hauptstadt von Bulgarien? Ich weiß schon, generell ist aktuell nur bedingt ans Reisen zu denken. Ich mache es dennoch – und erinnere mich äußerst gerne an einen Wochenendtrip zurück, den ich vor einer kleinen Weile gemacht habe. Vor drei Jahren, um genau zu sein, und zwar nach Sofia. Die bulgarische Stadt hat eine jahrtausendealte Geschichte, ihre Ursprünge entstanden bereits im 7. Jahrhundert vor Christus. Und die Reise dahin kann ich jedem nur empfehlen, der ein unkonventionelles Reiseziel sucht und etwas “gegen den Strom” schwimmen will.

Auch wenn die Reise ein wenig zurückliegt, habe ich die Highlights, kultureller und kulinarischer Natur, noch nicht vergessen. Und die möchte ich jetzt mit euch teilen. Wenn ihr also ebenfalls Lust auf einen kleinen, virtuellen Streifzug durch Bulgariens Hauptstadt habt: Auf geht’s! 

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Sofia City Guide
Das Wahrzeichen von Sofia und eine der Top-Sehenswürdigkeiten: die Alexander-Newski-Kathedrale

Let’s go to… Sofia: Wo liegt Sofia? Klima & Co.

Den Kurztrip hatte ich im Frühling 2017 zusammen mit einer Freundin gemacht. Wir überlegten zunächst, welche Destination sich überhaupt für drei Tage anbietet – und kamen ziemlich schnell auf Sofia. Bis dahin hatte ich nicht allzu viel über die Stadt mit über 1,2 Millionen Einwohnern gehört, außer dass sie cool sein soll, im Kommen und noch nicht so überlaufen. Das Klima in Sofia ist im Frühling angenehm, in etwa vergleichbar mit Deutschland. Während unseres Aufenthaltes hatte es zwischen 15 und 20 Grad. On top liegt Sofia im Westen von Bulgarien, nahe der Grenzen zu Serbien und Nordmazedonien, am nördlichen Hang des Witoscha-Gebirges, heißt: Man kann einen kleinen Wanderausflug in den Städtetrip integrieren, aber dazu später mehr. 

Sofia City Guide
Typisch für Sofia sind die sogenannten Knieläden – warum die Kioske so heißen, ist offensichtlich
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“Local beer!”

Bei unserem Hotel hatten wir Glück und ein fabelhaftes Angebot ausfindig gemacht. Wir schliefen im Sense Hotel und liebten es sehr. Die Bettwäsche war super weich, das Frühstück frisch und im obersten Stockwerk mit Rooftop-Aussicht, der Spa-Bereich meistens leer. Für einen Citytrip genügt generell natürlich auch eine einfache Unterkunft. Trotzdem waren wir am Ende happy, dass das Sense so eine entspannende Wirkung auf uns hatte, und sich der City-Trip auch wie ein Wellnessausflug angefühlt hat. 

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Eines unserer Frühstücke im Sense. Es gab sogar Champagner, wir wählten trotzdem Orangensaft
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Die Aussicht vom Rooftop unseres Hotels. Perfekt zu erkennen von hier oben: das prächtige Dach der Alexander-Newski-Kathedrale

Sofia: mit dem Bus vom Flughafen in die Stadt. Ankunft und erster Abend

Wir landeten gegen Nachmittag in Sofia. Um vom Flughafen zum Hotel zu gelangen, nahmen wir den Bus. Das war an sich easy und wir fühlten uns sehr sicher, haben nur die kyrillische Schrift nicht bedacht und uns war nicht ganz klar, an welcher Haltestelle wir aussteigen müssen. Irgendwie muss es geklappt haben (Google Maps sei Dank!), denn wir kamen an. Das Busfahren war spannend und es hat sich bereits angedeutet, was sich die kommenden Tage noch bestätigte: Sofia ist ein Mix aus verwahrlosten Fassaden, wunderschöner Altbauten und Überbleibsel aus Zeiten des Kommunismus.


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Hatte ich bis dahin noch nicht so oft gesehen: ein Häuschen, von dem aus der Verkehr geregelt wird
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Altes und neues Sofia: unten Ruinen der römischen Stadt Serdica. Oben: Häuserfassaden mit Graffitis und neuzeitlichem, güldenem “M”
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Ein Nebeneinander von neueren und älteren Häuserfassaden ist typisch für Sofia – und trägt zum Charme der City bei
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Eine Mini-Renovierung später und schon könnte man einziehen…

In der One More Bar aßen wir eher zufällig zu Abend, danach gingen wir ins Kicks, eine coole Hinterhofbar mit viel Backstein. Wir mochten das Ambiente sehr, zum „local beer“ gab es Nüsschen. Ein wenig angeheitert hüpften wir ins Bett und freuten uns schon auf den nächsten Tag. 

Sofia, Tag 1: Stadttour, Flohmarkt und 1a Bar

Den ersten ganzen Tag wollten wir nutzen, um die Stadt zu erkunden. 1a und sehr authentisch funktioniert das mit einer Free Sofia Tour. Man bekommt einen groben Überblick und kann anschließend an die Orte zurückkehren, die man noch genauer anschauen möchte. Unser Guide war ein Student, am Ende bezahlte man mit einem Trinkgeld – je nachdem, wie viel einem die Tour wert war. Letztere endete an der Alexander-Newski-Kathedrale, der zweitgrößten Kathedrale des Balkans. Sie ist sehr prunkvoll und eine der Top-Sehenswürdigkeiten der Stadt. Wir entdeckten dort zufällig einen kleinen Flohmarkt mit vielen Kuriositäten, die man genau genommen nicht benötigt, aber gerne haben würde. Seitdem bin ich Besitzerin eines bulgarischen Straßenschildes.

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Die Alexander-Newski-Kathedrale bei Nacht
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Auch eine der Sehenswürdigkeiten Sofia: das Nationaltheater Iwan Wasow
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Au einem Flohmarkt mitten in Sofia
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Bulgarische Flohmarktschätze
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Bulgarische friends

Einen Snack zum Mittag gönnten wir uns in der Zentralmarkthalle. Es gibt dort vieles, von Pelzmänteln bis Pferdesalami. Letztere kaufte ich für meinen Opa als Mitbringsel. Zum Lunch gab es eine feurige Wurst in der Semmel auf die Hand. Unkompliziert und gut! Am Abend testeten wir die Bar Sputnik, von der wir zuvor gelesen hatten. Eine absolute Empfehlung und eine der besten Bars, in der ich bis dahin war. Wir orderten keine Drinks von der Karte, sondern sagten dem Barkeeper, worauf wir in etwa Lust haben, und er mixte uns genau das. 

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Das Innere der Zentralmarkthalle in Sofia
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Wir mochten in der Bar Sputnik neben den Drinks auch das Interieur!

Nach dem Aperitif speisten wir im Restaurant Rakete Rakia, das praktischerweise direkt nebenan liegt. Es lohnt sich, vorab zu reservieren, vor allem, wenn man früher kommen möchte. Ansonsten versüßt man sich die die Wartezeit – so wie wir – halt mit einem Drink. Im Rakete Rakia wird bulgarische Küche serviert, das Ambiente ist cool und ziemlich lässig. Ich hatte eine Art Fleischpflanzerl mit selbst gemachten Pommes. Dummerweise “musste” ich die beigelegte Peperoni essen, deren Schärfe ich maximal unterschätzt habe. Zum Glück gab’s ausreichend Bier zum Löschen.   

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Bulgarische Spezialität: Kebaptscheta mit selbst gemachten Pommes und Salat – inklusive besagter Peperoni
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Lässige Tischdeko im Rakete Rakia…
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… und auch insgesamt eher unkonventionell

Sofia, Tag 2: Wandern im Witoscha-Gebirge

Mit dem Taxi kann man super schnell und super günstig aus der Stadt fahren und sich zu einem Spot fahren lassen, von dem aus man eine Wandertour ins Witoscha-Gebirge starten kann. Übrigens: Den Radiosender Radio Melody Sofia kann ich allen, die wie der Taxifahrer und ich auf 80s stehen, nur wärmstens empfehlen. 

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Noch billiger wird’s übrigens, wenn man sich das Taxi mit anderen Fahrgästen teilt

Wir wanderten daraufhin einfach querfeldein. Man kann natürlich auch geplanter vorgehen, lustig wars in jedem Fall so auch. Den Nachmittag verbrachten wir auf Sofias Haupteinkaufsstraße, die ich nur semi fand. Gibt eben alle großen Läden, die man sonst auch so findet. Viel charmanter sind die kleinen Seitenstraßen, die einen irgendwohin treiben. Da bemerkt dann auch, wie herzlich die Einwohner von Sofia sind. Besonders entzückt war ich von einer älteren Frau, die mir beim Kauf einer gefüllten Teigtasche noch etwas Süßes dazu schenkte. 

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Meine Wenigkeit vor einem Denkmal, das an die Berliner Mauer erinnert und heute für Freiheit der Bürger von Sofia steht
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Der Nationale Kulturpalast von Sofia mit einem achteckigen Grundriss ist das größte Kongresszentrum Südosteuropas

Am Abend merkten wir erneut, dass Reservieren in Sofia nicht die schlechteste Idee ist. Das Restaurant, in das wir eigentlich gehen wollten, war nämlich komplett voll. Wie es dann so ist, wenn man spontan nach etwas Neuem sucht, haben wir zunächst nichts Zufriedenstellendes gefunden – und schließlich irgendwo ein Sandwich gegessen, das okay, aber nichts Besonderes war. Die Bar The Apartment im Anschluss hingegen schon eher. In der Altbauwohnung-Bar sah es aus wie in einer WG, jeder Raum ist anders eingerichtet. Beim Drink schlürfen wohnten wir einem erfolgreichen ersten Date bei, das war lustig.

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Not bad, aber halt ein bisschen mittelmässig. Immerhin war das Bier echt bulgarisch
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In The Apartment gönnte ich mir wiederum ein Craftbeer
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Kunst gab’s in der WG-Bar auch

Sofia, Tag 3: Shopping und Abreise

An unserem letzten Morgen in Sofia frühstückten wir nochmals ausgiebig und erkundeten anschließend endlich die Tsar Ivan Shishman, eine ziemlich hippe Straße – die sich aber gar nicht mal so sehr anstrengen muss, um cool zu sein, sondern es einfach ist. Hier gibt es viel Streetart und tolle, kleine Läden. Im Elephant Bookstore habe ich mir eine Uralt-Ausgabe vom New York Magazine gekauft. 

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Sofia – und insbesondere die Tsar Ivan Shishman – ist voll von schicken Graffitis

In naher Zukunft möchte ich auf jeden Fall nach Sofia zurückkehren. Bis heute schwärme ich von der Kreativität der Stadt und ihrer Bewohner. Außerdem von den kostenlosen, oft illustrierten Stadtführern, die überall herumliegen, und sehr viel schicker aussehen als die Pläne, die man sonst so in die Hand gedrückt bekommt. Die Coolness so mancher Stadt wirkt angestrengt, nicht so die von Sofia. Hier hat man vielmehr das Gefühl, dass die Leute einfach Lust haben, Neues auszuprobieren – und gar nicht so viel darüber nachdenken.  

(Buch-)Tipps rund um den Sofia-Trip:

Letzte Aktualisierung am 28.02.2024 / Affiliate Links / Bilder von der Amazon Product Advertising API

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Tags: City-Guide

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