Wie auf Facebook schon zu sehen war – ich bin in die überaus glückliche Lage geraten einen großen San Daniele Schinken und einige Weine aus dem Friaul bei mir beherbergen – und verzehren – zu dürfen. Genauer gesagt bin ich mit dem Verzehren noch überhaupt nicht fertig, was mich in die widerum glückliche Lage bringt in der nächsten Zeit ein bisschen Fokus auf den sensationellen Prosciutto di San Daniele zu legen. Denn nicht nur ist er unglaublich lecker, sondern auch vielseitig verwendbar. Da wird sicher das ein oder andere Rezept um die Ecke kommen.
Aber von vorne. Zum Anfreunden sozusagen (obwohl das gar nicht nötig gewesen wäre – war ohnehin Liebe auf den ersten Blick) habe ich mir erlaubt ein paar Freunde zu mir zu bitten um den Schinken mehr oder weniger klassisch zu verkosten, wenn auch mit ein paar Varianten.
Der San Daniele ist ja im Prinzip dem gemeinhin bekannteren Parma Schinken ähnlich. Diese Ähnlichkeit ist, je nachdem von welcher Seite betrachtet, natürlich relativ. Beide sind luftgetrocknete Schinken, bleiben also während ihrer Reifezeit so gut wie sich selbst überlassen und entfalten so ihr mildes, unaufdringliches und unverwechselbares Aroma. Ebenso unterliegt der Prosciutto di San Daniele einer geschützten DOP Herkunftsbezeichnung. Nicht nur das Herkunftsgebiet und die Herstellungsweise – auch eine Qualitätskontrolle am Ende der Reifezeit bestätigen die Qualität, und bescheren dem Schinken sein unverwechselbares Siegel. Anders – und zwar deutlich – als beim Parma, sind die produzierten Mengen des San Daniele weitaus geringer. Und das einzige Klima des Friaul (leider habe ich das bisher noch nicht “live” erleben können) trägt sicher sein übriges dazu bei, dass der Schinken so fabelhaft ist.
Ich habe mich in diesem Fall womöglich (noch) eingehender mit dem Produkt beschäftigt, dass ich später gegessen habe, als sonst. Ich wollte diesem Schinken – der im Prinzip ja banal einfach ist – ein bisschen auf den Grund gehen. Faszinierend wie aus einem Bein eines italienischen (und nur italienischen!) Schweins lediglich mit Salz, den milden und kühlen Winden von Adria und Alpen – und einigem an Zeit und Gelduld – ein solch komplexer Geschmack hervor geht. Was mich außerdem ziemlich beeindruckt hat ist die zarte, beinah weiche Konsistenz des Schinkens. Da ich (ja, leider) keine Aufschnittmaschine besitze, habe ich ein wenig mit der Dicke der Scheiben experimentiert. “Scheiben” kann man das Ergebnis zwar nicht in jedem Fall nennen – das macht aber nichts. Auch dickere Stücke sind wunderbar zu genießen, überhaupt nicht zäh oder mühsam.
Nun aber zum Spaß der Verkostung. Ich hatte voller Euphorie beim Gemüseladen um die Ecke und beim Käseladen um die andere Ecke eingekauft, außerdem Brot von meinem absoluten Lieblings-Biobäcker Neulinger in Neuhausen besorgt.
Alles auf Platten auf den Tisch, inklusive dem Schinken, und jeder Gast hatte die Freiheit selbst zu kombinieren. Obst, Kürbis aus dem Ofen, Tomaten, Oliven, Büffelmozzarella oder Gorgonzola – kaum überraschend, dass der San Daniele in Kombinationen ein ebenso schmackhaftes Bild abgegeben hat wie pur. Oder auf einer Scheibe Bauernbrot. Oder mit ein paar Träubchen. Und natürlich mit einem Glas Weißwein aus dem Friaul… ich denke die Bilder sprechen für sich. Mein persönliches Highlight war übrigens die Maracuja mit Honig und San Daniele – hmm!
geschützte Herkunftsbezeichnung fein, so ein Wein zur Schinkenverkostung auch ohne Aufschnittmaschine.. in diesem Fall: Pinot Grigio aus dem Friaul Käseplatte, Obst, Antipasti, Ofengemüse.. Ofenkürbis & Rosmarin zum San Daniele von Hand aufgeschnitten San Daniele Schinken Bauernbrot Kürbis, getrocknete Tomatne & Basilikum klassisch als und mit Antipasti
2 Kommentare. Hinterlasse eine Antwort
Der Schinken sieht wahnsinnig gut aus! Der Parmaschinken ist überall so präsent das die kleinen feinen anderen Schinken gar nicht so zur Geltung kommen. Den San Daniele werde ich mir merken! :-) Danke!
Ohhhh, da wäre ich auch gerne Verkoster gewesen. Mir läuft grad das Wasser im Mund zusammen.