Blaubeertarte zum Geburtstags-BBQ
Das ist ein Post mit ein paar Premieren: die erste Blaubeertarte, die erste Karamellsauce, das erste Sweet Paul Magazine, die ersten Fotos mit Reflektor, der erste Post mit mehr als “nur” Ergebnis-Fotos, und sogar Fotos über das Rezept hinaus. Es gibt aber (zum Glück?) auch gewohntes bei so viel Neuem: ich stehe auf Kriegsfuß mit dem süßen Teig, ich lieeebe Beeren (Blaubeeren, Himbeeren, alle Beeren), Einladungen zum BBQ sind toll.


Aber von vorn: das Sweet Paul Magazine (mir ganz ehrlich bis vor ein paar Wochen noch kein Begriff) gibt es seit kurzem auch in einer deutschen Ausgabe. Habe ich natürlich auch am Kiosk erstanden und muss sagen: mir gefällt es super. Die Fotos sind groß, die Rezepte erfrischend, nur der Deko-Part könnte für meine Begriffe keiner ausfallen – aber was soll’s. Als mir die Einladung zum Birthday BBQ am Wochenende ins Postfach geflattert ist und ich einen Kuchen mitbringen durfte kamen mir sofort die Sommerkuchen aus dem Sweet Paul Magazine in den Sinn. Das ist damit eine weitere Premiere: ich habe aus einer gekauften Zeitschrift auch wirklich was gebacken (ich weiß nicht ob das eine Eigenart oder ein weit verbreitetes Phänomen ist, dass die bei mir immer ungekocht ins Regal und dann irgendwann in den Papiermüll wandern..). Ich muss allerdings zugeben: 1:1 wie im Rezept habe ich nicht gebacken.

Das Rezept im Magazin ist für 1 Tarteform / 6 Personen. Das war mir zu wenig. Daher wollte ich das Rezept an sich einfach nur verdoppeln. Meiner Meinung nach stimmt mit den Mengen (jedenfalls dieses Rezepts) aber nicht alles so 100%ig. Meine verwendeten Mengen habe ich daher unten im Rezept nochmal aufgeschrieben. Um das vorweg zu nehmen: Teig und Creme habe ich verdoppelt – das hat soweit gut gepasst für ein Blech. Früchte waren es weniger (1 Kilo für 1 Blech erschien mir ein bisschen viel – wäre es auch gewesen). Die Karamellsauce hätte bei der doppelten Menge völlig daneben gelegen. Ich habe es bei der einfachen Menge belassen und hatte immer noch was übrig, dabei habe ich die Tarte wirklich komplett damit überzogen – nicht wie auf dem hübschen Zeitschriftenbild nur mit ein paar Spritzern besprenkelt.

Ich und das Backen – wir haben uns ja in letzter Zeit ganz gut verstanden. Das hat am Samstag mit dieser Tarte wieder aufgehört, oder wenigstens einen mittelschweren Krach gegeben. Immerhin konnte sich das Ergebnis sehen (und schmecken!) lassen. Die Zubereitung, insbesondere vom Teig, hat mich darin bestätigt, dass ich Backen weniger mag als Kochen. Der Teig war (selbstverständlich genau nach Rezept!) SEHR klebrig. Sehr sehr klebrig und schwer zu verarbeiten (auch nach fast 2 Stunden im Kühlschrank). Vielleicht kann ein erfahrener Bäcker dem auf den Grund gehen..
Immerhin hat der Teig mir Gelegenheit gegeben ein paar neue Erkenntnisse aus meinem neuen Food Fotografie Buch in die Tat umzusetzen. Ich habe einen Reflektor (einen zweckentfremdeten A4 Briefumschlag in dem Fall) benutzt der allzu viel Schattenbildung verhindert hat. Gleiches später mit der Mascarponecreme – ich war überrascht über den Unterschied, das Buch Plate to Pixel: Digital Food Photography and Stylingist sehr empfehlenswert bisher.
Jedenfalls habe ich es letztlich geschafft den Teig auf einem Backpapier auf dem Blech zu verteilen. Rollen habe ich mir irgendwann trotz Frischhaltefolie gespart und ihn einfach nur möglichst gleichmäßig verstrichen. Goldbraun gebacken, auskühlen lassen – alles super, sah zwar nicht chic aus, war aber offenbar ok so.

Bei der Mascarpone-Mischung habe ich mich schon etwas weiter vor gewagt und die sehr feste Masse (zu fest für meinen Geschmack) mit ein wenig Zitronensaft und Portwein verfeinert (Flüssigkeit war hier drin ursprünglich nicht vorgesehen). Beim Beerenkauf am Mittag konnte ich einfach nicht an den wunderbaren Himbeeren vorbei gehen und da ist laut Rezept ja richtig viele Beeren brauchte habe ich mich für 2 Packungen Blaubeeren und 1 Packung Himbeeren entschieden. Mit Himbeeren kann nichts schief gehen – die schmecken immer. Die Karamellsauce hat (zum Glück, auch das war ein erstes Mal) nach Rezept gut funktioniert, die durfte dann abschließend auf die Tarte. Einzig die Vanille habe ich in der Sauce mit Tonkabohne ersetzt (ich glaube ich habe eine Tonkabohnen-Phase).

Nachdem ich das ganze Blech Tarte mit relativ wabbeligem Belag als Beifahrer im Auto auf dem Schoß einigermaßen sicher zum BBQ transportiert hatte war ich schon froh. Kuchen an das Geburtstagskind übergeben – bei schönstem Sonnenschein im Maxvorstadter Innenhof ein Corona gegönnt und den anderen bei der Arbeit (also beim neuen Grill in Betrieb nehmen, Grillen, usw..) zusehen. Aus dem Blech haben wir später (wohlgemerkt zwischen Grillrunde 1 und 2) 20 Stücke geschnitten.


Nicht unerwähnt bleiben sollten die selbstgemachten Burger (leider habe ich keinen mit Jalapenos im Burger Patty erwischt..). Die waren einfach super und saftig (schrecklich diese durchgetrockneten Dinger die einem sonst öfters mal über den Weg laufen). Auf dem neuen Grill sind sie natürlich umso besser geworden.. Die Sache mit den selbstgemachten Burgern werde ich Euch denke ich nicht auf Dauer vorenthalten (denn ich habe seit neustem einen Fleischwolf, der schon auf seinen Einsatz wartet). Die schaffen es bestimmt demnächst auch auf meinen Grill.
Schön war’s, auch nochmal danke an die Gastgeber!

Blaubeertarte mit Mascarpone-Creme und Karamell
Zutaten
- 300 g Mehl
- 4 EL EL Zucker
- 300 g kalte Butter in Stücken
- 2 Eier
- 2 EL kaltes Wasser
- 1 kg Mascarpone
- 140 g Puderzucker
- 2 Bio-Zitronen Abrieb und Saft einer halben Zitrone
- ein guter Schluck Portwein
- 250 g brauner Zucker
- 100 g Butter
- 250 ml Sahne
- 1/4 geriebene Tonkabohne
- 1 Prise Salz
- 2 Schalen Blaubeeren
- 1 Schale Himbeeren
- Zitronenabrieb als Topping
- Zitronenthymian als Topping
- Geduld für den Teig
Anleitungen
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Mehl, Zucker, Butter krümelig vermengen, Eier und Wasser hinzu, im Kühlschrank kalt stellen (am besten so lang wie möglich).
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Teig ausrollen bzw. auf ein Blech mit Backpapier streichen, mit der Gabel überall einstechen und bei 180° goldbraun backen.
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Teig Abkühlen lassen, die Mascarponecreme darauf verstreichen und die Beeren drüber verteilen.
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Für die Karamellsauce den brauen Zucker in einer Pfanne schmelzen und karamellisieren lassen. die restlichen Zutaten dazu geben und unterrühren und alles weiterkochen, bis die Masse homogen und dickflüssig ist. Auf der Tarte verteilen. (Achtung, Karamell ist SEHR heiß!)
- Dujardin, Helene (Autor)
Letzte Aktualisierung am 8.10.2022 / Affiliate Links / Bilder von der Amazon Product Advertising API
4 Kommentare. Hinterlasse eine Antwort
Das sieht aber toll aus, sobald die Beeren-Saison da ist, wird da sofort nachgebacken.
Da ich öfters backe, kann ich dir auch was zum Teig sagen: Das ist ein Mürbeteig, wo einfach zu viel Butter drin ist. Normalerweise rechnet man Mehl und Butter im Verhältnis von 2:1. Hier sollten also 150g Butter genügen. Meiner Meinung reicht sogar 1 Ei aus, da auch zwei EL kaltes Wasser im Teig sind. Viele Mürbeteigs werden ja direkt ohne Ei gemacht.
Ich hoffe, dass mit diesem Tipp der Teig weniger klebrig ist beim nächsten Backen ;-)
danke Carlotta, das hilft auf jeden Fall ja.. werde ich so abgewandelt mal testen ;)
lg *annette
Oh, das sieht köstlich aus! Und dieses Magazin muss natürlich sofort besorgt werden.
LG, Claudia
Ich bin gespannt, wie du es findest! :)
viele Grüße und einen schönen Rest-Feiertag – ist ja auch schon fast wieder Wochenende
annette