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Restaurant Usinga im Gut Ising – kleines kulinarisches Kleinod am Chiemsee

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Restaurant Usinga im Gut Ising – kleines kulinarisches Kleinod am Chiemsee

Gelegen an der nord-östlichen Ecke des Chiemsees ist Chieming sicher eines der schönsten Fleckchen, die man in Oberbayern finden kann – praktischerweise von München aus in nicht mal 1,5 Stunden zu erreichen. Idylle pur gibt es im Hotel Gut Ising mit einem Optimum an Freizeitmöglichkeiten von See und Bergen über Reitanlagen, Polo, Golf und Wellness – da möchte man eigentlich einziehen und nicht nur für ein oder zwei Nächte verweilen.

Hofgut Ising am Chiemsee

Grund meines Besuches waren allerdings weder See, noch Berge, Pferde oder Golfschläger, sondern das “Usinga” – das Gourmetrestaurant im Hofgut Ising. Nach einer Führung durch die beeindruckend weitläufige und liebevollste restaurierte Hotelanlage bestehend aus verschiedenen Gebäuden und alten erhaltenen Höfen hatte ich das Vergnügen mich auch in der Küche umzusehen und mit Gunnar Huhn, Küchenchef im Usinga, über die Philosophie des kleinen Lokals unterhalten zu können. Usinga ist übrigens Bestandteil des lateinischen Namen des Gutes, das auf römische Wurzeln zurück geht. Schließlich wussten schon die Römer, wie sich feinste Speisen angemessen genießen ließen..

Flusskrebse & Blumenkohl Usinga Hofgut Ising

Gunnar Huhn, der schon vor rund 20 Jahren zur Lehre an den Chiemsee kam ist nach einigen Jahren am Arlberg nun wieder zurück in Ising. Eigens für das kleine Gourmet-Lokal mit 18 Plätzen ist in der großen Hotelküche (die neben den Hotelgästen auch Tagungen, Hochzeiten und andere Events bestens zu verpflegen weiß) ein kleiner Abschnitt abgetrennt in dem Huhn und sein Kollege die Teller für die kleine Stube ganz am Ende des schmalen Gewölbegang im Restauranttrakt des Hotels zaubern.
Am liebsten arbeitet der sympathische Küchenchef mit regionalen Zutaten, und davon gibt es in der Alpenregion ja zum Glück reichlich. Das Restaurant ist auch aktiv auf der Suche nach Erzeugern aus der Umgebung die ihre Produkte dem Usinga anbieten können. Durch die kleine Kapazität und saisonale Karte ist hier auch eine kleine Schale Walderdbeeren oder ein rares Stück Wildfleisch gern gesehen.

Aal, Fois Gras, Powidl Ravioli

Die bemerkenswert ausgewählte Weinbegleitung mit Deutschland und Österreich-Fokus kommt mit Leidenschaft, Fachkenntnis und gerade so viel Gespräch wie der Gast es gerne möchte ins Glas. Fachgesimpel ist da ebenso möglich wie einfach nur ein gutes Glas Wein und eine Degistif-Empfehlung – so soll es sein.

Hinter den Tellern des Usinga steckt sehr viel Herzblut – das sieht man und schmeckt man. Meine Besuche in der Küche haben mir selten so viel Spaß gemacht wie hier, wo Gunnar Huhn und sein Kollege in ihrem kleinen Reich wirbeln, anrichten und perfektionieren. Ich mag den Mut zu ein paar Experimenten in der Küche, gerade hier im ziemlich traditionellen Umfeld. Die Qualitäten und das Handwerk stimmen auf den Punkt – lediglich die Stringenz des Stils im Menü selbst könnte für mich noch etwas ausgefeilter werden. Umso schöner, dass die Küche mehr als ein offenes Ohr für die Meinung ihrer Gäste hat, gerne am Tisch vorbei kommt, ein Pläuschchen hält und ehrlich wissen will, wie es gemundet hat.

Rote Bete Suppe am Pass

Meine Highlights auf dem Tisch waren an diesem Abend der geräucherter Aal mit Fois Gras und einem Powidl-Raviolo, außerdem der gebackene Kalbskopf im Amuse, die Variationen von der Ziegenbutter und vor allem der Zander im Hauptgang. Auch die Rote Bete Suppe.

Es ist also mehr als lohnenswert an den Chiemsee zu kommen – nicht nur um die wunderbare Umgebung zu genießen, sondern unbedingt auch um einen herrlichen kulinarischen Abend im Usinga zu verbringen.

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